Server Side Tracking und Server Side Tagging: Der vollständige Leitfaden

Geschrieben von Aleksandra Szczepanska, Beata Moryl, Karolina Lubowicka

Veröffentlicht Mai 20, 2024

Server Side Tracking mit First-Party-Collector einfach erklärt

ZUSAMMENFASSUNG

  • Beim Server Side Tracking sendet der Websiteserver Daten unter Umgehung von Browsern direkt an MarTech-Plattformen. Es verbessert Datengenauigkeit und -verwaltung sowie Sicherheit, erfordert aber gleichzeitig einen erheblichen Entwicklungsaufwand
  • Beim Server Side Tagging verarbeitet ein spezieller Tag-Manager-Server die Daten. Dies bietet mehr Kontrolle und einen besseren Datenschutz. Gleichzeitig erfordert es einen erheblichen Einrichtungs- und Wartungsaufwand.
  • Das hybride serverseitige Setup in Tools wie Google Tag Manager und Google Analytics 4 teilt einige Vorteile der reinen Server Side Tracking-Methode. Dank der Flexibilität des clientseitigen Setups ist sie einfacher zu verwenden.
  • Sowohl das Server Side Tracking als auch das Server Side Tagging verbessern die Zuverlässigkeit der Daten und umgehen einige clientseitige Limits. Sie bedürfen jedoch der Einwilligung der Besucher.

Seit Jahren verwenden Unternehmen clientseitige Tags und Pixel, um

Jetzt verlieren diese Arten von Trackern langsam ihren Reiz. Da Werbeblocker immer beliebter werden und Browser das Third Party Tracking abschaffen, wird das Sammeln wertvoller Daten mit clientseitigen Methoden immer schwieriger.

Unternehmen, die genauere Daten über das Nutzerverhalten erhalten und die Punkte in der Customer Journey miteinander verbinden möchten, erkunden Alternativen. Für viele scheint die serverseitige Datenerfassung ein Ausweg zu sein.

Aber auch Server Side Tracking-Methoden verwirren manchmal, zumal sie viele Arten und Formen annehmen. In diesem Artikel räumen wir Missverständnisse rund um diese Form des Trackings auf und erklären Unterschiede zwischen den Ansätzen.

Der Klarheit halber bezeichnen wir in diesem Artikel Methoden, die sowohl auf clientseitigen als auch serverseitigen Komponenten basieren, als hybrides Server Side Tracking und/oder -Tagging. Gleichzeitig beschreiben wir die Methoden, die sich vollständig auf ein serverseitiges Setup stützen, als reines Server Side Tracking und/oder -Tagging.

Was ist Server Side Tracking?

Das Konzept des Server Side Tracking wird leichter verständlich, wenn man es mit dem Client Side Tracking vergleicht.

Was ist Client Side Tracking?

Beim clientseitigen Tracking fließen Daten direkt vom Browser des Nutzers (dem sogenannten Client) an einen externen Third-Party-Server wie Ihr Analytics-Konto (z. B. mysite1.piwik.pro). Es geschieht dank kleinen Codestücken in JavaScript (Tags). Sie stellen sie auf jeder Seite Ihrer Website bereit, in der Regel über ein Tag-Management-System.

Beim Server Side Tracking finden sowohl das Senden von Tracking-Anfragen als auch die Datenerfassung auf dem Server statt. Der Browser ist an diesem Prozess nicht beteiligt. Der Server sendet dann die Daten an ein ausgewähltes Tool, z. B. Ihre Analytics Platform, um Berichte und Dashboards aufzufüllen.

Server Side Tracking-Methoden

Obwohl das Konzept des Server Side Tracking neu zu sein scheint, reicht es bis in die frühen 1990er-Jahre und die Anfänge der Webanalyse zurück. Bei diesem Vorgang, der oft als Log-Analytics bezeichnet wird, wurden die Zugriffslogdateien von den Webservern des Unternehmens abgerufen.

Es verschaffte den Marketern grundlegende Einblicke in ihre Website-Besucher, z. B. in Bezug auf Standort, Gerät, verweisende Website und Browser. Der Prozess war komplex und mühsam, aber immer noch besser als gar keine Daten zu erfassen.

Glücklicherweise hat sich seither viel geändert. Moderne Methoden der serverseitigen Analyse bieten viel mehr Komfort und bessere Datenqualität.

Reines Server Side Tracking

Eine typische moderne Server Side-Implementierung ist eine Methode, bei der die Datenerfassung außerhalb des Browsers stattfindet. Der Website-Server kommuniziert direkt mit einer Marketing-Plattform wie Analytics.

Die Integration zwischen Ihrem Webserver und einer Marketing-Plattform erfolgt in der Regel über APIs oder SDKs. APIs ermöglichen es Ihrem Server, Daten an die Marketing-Plattform zu senden. SDKs helfen, diese API-Abfragen mithilfe vordefinierter Funktionen zu erstellen.

So haben Sie mehr Kontrolle darüber, wie Sie Daten erfassen und verarbeiten. Die Methode erhöht auch die Sicherheit, indem sie die Auswirkungen der clientseitigen Bereitstellung beseitigt. Außerdem entscheiden Sie vollkommen frei, welche Art von Nutzer-ID Sie verwenden möchten – Cookies, Fingerprinting und mehr.

Schließlich lassen sich Daten aus verschiedenen Quellen kombinieren, was die Datenerfassung insgesamt bereichert.

Die Implementierung dieser Methode erfordert jedoch ein komplexes Setup und einen erheblichen Entwicklungsaufwand. Daher ist sie eher für Unternehmen mit größeren, fortgeschrittenen Entwicklungsteams geeignet.

Vorteile des reinen Server Side Tracking

Es reduziert den Datenverlust, der bei clientseitigen Trackern auftritt, und kann die Lebensdauer von Cookies verlängern. Mit dieser Methode umgehen Sie clientseitige Beschränkungen und erhalten zuverlässigere und umfassendere Daten. Da sie zu 100 % auf einer serverseitigen Konfiguration basiert, bietet sie im Vergleich zu anderen modernen Server Side Methoden die höchste Datenqualität.

Data Governance

Es bietet eine bessere Kontrolle über die Daten. Sie erheben nur die notwendigen Daten und geben die meisten sensiblen Informationen nicht im Browser frei. Dennoch kann es erforderlich sein, eine persönliche ID zu verwenden, z. B. eine Besucher-Cookie-ID, um Besucher über mehrere Sitzungen hinweg zu erkennen.

Erhöhte Sicherheit

Sensible Daten werden auf dem Server sicherer gehandhabt, was das Risiko eines Verstoßes auf der Client-Seite verringert.

Timo Dechau

Gründer, Tracking- und Analyse-Ingenieur bei Deepskydata

Wichtige Faktoren für reines Server Side Tracking

DSGVO und Einwilligungspflicht

Das bloße Verlagern des Trackings auf die Serverseite führt nicht zu einer datenschutzkonformen Datenerhebung. Sie sind verpflichtet, die gleichen Regeln wie beim Client Side Tracking zu befolgen. Entweder Sie holen gültige Einwilligungen der Besucher ein oder Sie anonymisieren Ihre Daten vollständig. Wenn Sie Daten anreichern oder Conversion-Daten an verschiedene Plattformen senden, benötigen Sie für jeden dieser Zwecke eine separate Einwilligung.

Entwicklungsaufwand

Die Implementierung des Server Side Trackings erfordert einen erheblichen Entwicklungsaufwand. Die Integration von SDKs oder APIs in den Server, das Setup für die Datenverarbeitung und die Wartung der Infrastruktur können komplex und zeitaufwendig sein. Dies stellt für kleinere Teams oder Organisationen oft eine Herausforderung dar.

Server-Kosten

Der Unterhalt der Serverinfrastruktur für das Server Side Tracking kann ebenfalls teuer sein. Wenn das Datenvolumen steigt, sind Sie vermutlich gezwungen, Ihre Serverinfrastruktur zu skalieren. Dies erhöht die Kosten und die Komplexität.

Beispiele für Tools, die das reine Server Side Tracking verwenden:

  • Piwik PRO Analytics Suite
  • Matomo
  • Google Analytics 4
  • Jede andere Analytics Platform mit verfügbaren APIs und SDKs

Server Side Tracking mit First-Party-Collector: Die hybride Methode

Hybride Methoden kombinieren den Komfort der clientseitigen Datenerfassung mit der Kontrolle, Sicherheit und Flexibilität des Server Side Tracking. Sie bieten jedoch einen leichten Kompromiss bei der Datengenauigkeit, da sie sich teilweise immer noch auf den Browser verlassen. Trotzdem sind hybride Methoden viel zuverlässiger als ein rein clientseitiges Setup.

Beim Server Side Tracking mit First-Party-Collector senden Sie die Daten an eine zentrale Stelle, in der Regel eine Analytics Plattform. Die Tracking-Anfragen an den Browser kommen von Ihrer Website Domain (oder Subdomain) und nicht von einer Third Party Platform. Die Daten durchlaufen dann einen Proxy-Server auf Ihrem Webserver, bevor sie die Analytics Platform erreichen.

Da die Anfragen an die Browser von der gleichen Domäne und IP-Adresse kommen wie die zum Laden Ihrer Seite erforderlichen Anfragen, erhöht sich die Genauigkeit der erfassten Daten. Unter anderem verlängern Sie mit diesem Setup die Lebensdauer Ihrer Cookies. Sie vermeiden auch viele Probleme, die bei einer clientseitigen Konfiguration auftreten.

Ein First-Party-Collector ist auch einfacher zu verwalten als ein rein serverseitiges Setup. Sie integrieren weder die API noch verwenden sie andere manuelle Integrationsmethoden. Stattdessen nutzen Sie eine vorgefertigte Lösung, die von einem Anbieter entwickelt wurde.

Vorteile des hybriden Server Side Tracking mit First-Party-Collector

Es kann die Lebensdauer von Analyse-Cookies verlängern und so die Datengenauigkeit insgesamt verbessern.

Bedienkomfort

Wenn Sie die hybride Methode mit First-Party-Collector verwenden, profitieren Sie von der Flexibilität des clientseitigen Setups und den Optionen, die die Serverseite bietet. So befinden sich sowohl der clientseitige Tag-Manager als auch die Einwilligung auf einer First-Party-Domain. Dadurch sind sie einfacher zu verwenden als andere serverseitige Methoden.

Umfangreiche und qualitative Datenerfassung

Das Server Side Tracking bietet dieselbe Datengranularität wie das Client Side Tracking:

Mühelosigkeit

Es reduziert den Einfluss auf die Infrastruktur, da keine separate Plattform oder große Komponenten bereitgestellt werden.

Keine Abhängigkeit von Google-Produkten

Mit dieser Methode benötigen Sie nicht, den serverseitigen Google Tag Manager zu verwenden oder Google-Server einzubeziehen. Dies ist besonders wichtig, wenn Ihr Unternehmen aufgrund von Datenschutzbedenken oder den Problemen mit EU-US-Datentransfers beschließt, die US-basierten Produkte zu meiden.

DSGVO und Einwilligungspflicht

Obwohl die meisten Browser das Server Side Tracking nicht erkennen, ist für die Datenerfassung immer noch die Einwilligung der Nutzer erforderlich. Sie dürfen Daten nur dann ohne Consent sammeln, wenn Sie sie gemäß den DSGVO-Standards anonymisieren. Mithilfe eines First-Party-Collectors holen Sie jedoch Consent wesentlich bequemer als bei reinem Server Side Tracking. Dies kann über eine integrierte, clientseitige Consent-Management-Plattform erfolgen. Sie hilft dabei, das Tracking automatisch an die Präferenzen der Besucher anzupassen.

Hamza El Kharraz

Digital Analyst bei ANALYGO

Wichtige Faktoren für das hybride Server Side Tracking mit First-Party-Collector

Komplexe Implementierung

Das Server Side Tracking ist einfacher als die Log-Analyse oder das reine Server Side Tracking. Es erfordert jedoch Zeit und Ressourcen. Wenn es Ihnen an internem Fachwissen mangelt, wählen Sie einen Analytics-Anbieter, der über Support und Kundendienst verfügt. Dieser hilft Ihnen bei den ersten Schritten und der Wartung Ihres Server Side Tracking-Setups.

Die Methode betrifft nur die Analytics

Sie funktioniert nur für einen Teil Ihres Data Stack und lässt den Einsatz der Third Party Tags nicht zu. Wenn Sie alle Ihre Marketing-Tools serverseitig verwenden, müssen Sie vielleicht noch andere Methoden wie das Server Side Tagging einsetzen.

Beispieltools für hybrides Server Side Tracking:

  • Piwik PRO Analytics Suite
  • Matomo
  • Heap Analytics
  • Adobe Analytics (mittels Server Side Tagging)
  • Google Analytics (mittels Server Side Tagging)
  • Segment (mittels Server Side Tagging)

Die Methoden des Server Side Tagging

Eine weitere beliebte Methode zur serverseitigen Datenerfassung ist das Server Side Tagging.

Server Side Tagging und Server Side Tracking sind verwandte Konzepte, dienen aber unterschiedlichen Zwecken. Das Server Side Tracking konzentriert sich auf die Erfassung von Daten über Nutzerinteraktionen mit einer Website direkt über den Server. Das Server Side Tagging bezieht sich auf die Implementierung und Verwaltung von Tracking-Tags (die ähnlichen Zwecken wie Analyse- oder Werbeskripte dienen) auf einem speziellen Tag-Manager-Server.

Der Unterschied zwischen beiden Verfahren ist im Wesentlichen vergleichbar mit dem Unterschied zwischen einer Analytics Platform und einem Tag-Management-System.

Reines Server Side Tagging

Bevor wir das Konzept des reinen Server Side Tagging erläutern, beschreiben wir erst die clientseitige Implementierung eines Tag Managers.

Eine typische clientseitige Tagging-Konfiguration beruht auf Trackern, die Sie direkt auf der Seite installieren. Dann senden Sie Daten an verschiedene Sammelserver, wie z. B. Ihr Analytics-, A/B-Testing-Tool oder CRM.

Im Gegensatz zum Client Side Tagging beim Server Side Tagging nutzen Sie einen speziellen Tag-Manager-Server. Er hostet alle Daten, die Sie dann an Ihre Marketing-Tools senden. Dadurch schaffen Sie einen Puffer, der Ihre Website und Ihre Nutzerdaten von Drittanbietern trennt.


So haben Sie die volle Kontrolle darüber, welche Arten von Daten Sie an Ihre Marketing-Tools weitergeben. Sie können etwa die Weitergabe personenbezogener Daten an bestimmte Plattformen vermeiden oder sie mit einem Hash versehen, bevor die Informationen den Endpunkt erreichen, um den Datenschutz zu verbessern. Diese Konfiguration ermöglicht Ihnen auch die Integration und Anreicherung Ihres Datensatzes. Auf diese Weise optimieren Sie die Kommunikation mit Werbeplattformen und sorgen für ein genaues Conversion-Tracking.

Beachten Sie jedoch, dass diese Methode nicht das Standard-Setup von Tools wie Google Analytics 4 ist. Diese beruhen auf einer hybriden Server Side-Implementierung.

Ähnlich wie beim reinen Server Side Tracking bedeutet die Implementierung dieser Methode viel Arbeit für Ihr technisches Team. Beispiellösungen:

  • Ihr serverseitiges Google Tag Manager-Setup anzupassen und die clientseitige Komponente vollständig auszuschließen
  • Eigene, dedizierte Lösung zu entwickeln.

Da Sie den Browser nicht einbeziehen, sind die auf diese Weise gesammelten Daten viel zuverlässiger und genauer als beim Client Side- und hybriden Server Side Tagging.
Um mehr über die Vorteile und Faktoren für diese Methode zu erfahren, lesen Sie den nächsten Abschnitt.

Beispiel-Tools für reines Server Side Tagging

  • Google Analytics 4 mit serverseitigem GTM in benutzerdefinierter Bereitstellung
  • Ihre eigenen Lösungen.

Hybrides Server Side Tagging

Das Server Side Tagging, das Tools wie Google Tag Manager oder Jentis anbieten, ist eine hybride Datenerfassungsmethode.

Sie hat viele Vorteile mit reinem Server Side Tagging-Setup gemeinsam. Sie ist jedoch einfacher zu implementieren, da Sie sich auf Standardprodukte und Integrationen der Anbieter verlassen können. Deswegen ist hybrides Server Side Tagging beliebter als die reine serverseitige Bereitstellung.

Der Hauptunterschied liegt in dem hybriden Ansatz. Die serverseitige Tag-Verwaltung stützt sich stark auf eine clientseitige Komponente. In der Standardkonfiguration von Tools wie Google Analytics 4 beginnt die Tracking-Anfrage mit einem Client Side Tag-Manager, bevor sie zu seinem serverseitigen Gegenstück weitergeleitet wird.

Das bedeutet, dass trotz der besseren Kontrolle über die Daten bei der Datenerfassung ähnliche Probleme auftreten können wie bei dem herkömmlichen Client Side Tagging.

Vorteile des hybriden Server Side Tagging

Data Governance

Durch die Verwaltung von Tags auf der Serverseite haben Unternehmen mehr Kontrolle darüber, welche Daten sie erfassen und weitergeben. Sie können bestimmte Datenelemente wie IP-Adressen maskieren, entfernen oder anonymisieren, bevor sie Daten an eine bestimmte Third Party Platform senden. Dadurch verringern sie das Risiko eines unbefugten Datenzugriffs.

Bereinigte Daten

Das Server Side Tagging ermöglicht es Ihnen, unnötige oder redundante Daten herauszufiltern, bevor sie die Anbieter erreichen. Das Ergebnis: bereinigte und genauere Datensätze.

Timo Dechau

Gründer, Tracking- und Analyse-Ingenieur bei Deepskydata

Verbesserte Website-Leistung

Es reduziert die Anzahl der Tags, die auf der Website ausgeführt werden, und verbessert so die Leistung Ihrer Website.

Datenanreicherung

Mit Software wie CRM oder Transaktionssysteme reichern Sie eingehende Daten mit Informationen aus verschiedenen Tools an.

Da die Cookies von den Subdomänen Ihrer Website aus gesetzt werden, verlängert das Server Side Tagging häufig die Lebensdauer Ihrer Cookies und hilft Ihnen, im Vergleich zu standardmäßigen clientseitigen Tag-Management-Systemen zuverlässigere Daten zu sammeln.

Hamza El Kharraz

Digital Analyst bei ANALYGO

Wichtige Faktoren für das Server Side Tagging

Datenschutz

Wie andere Methoden erfordert auch das Server Side Tagging Consent zur Erfassung personenbezogener Daten, z. B. eindeutiger IDs. Wenn Sie Daten anreichern oder Conversion-Daten an verschiedene Plattformen senden, benötigen Sie für jeden dieser Zwecke eine separate Einwilligung. Und es kann schwierig sein, sie zu erhalten. Durch die Anonymisierung der Daten erhalten Sie Einblicke auch ohne Einwilligung, aber die Daten sind dann von wesentlich geringerem Wert.

Komplexe Implementierung

Für das Setup des Server Side Tagging benötigen Sie ein spezielles Tag-Management-System. Dieser Prozess umfasst auch die Installation und Wartung eines Webservers oder einer cloudbasierten Datenbank. Dies erfordert zusätzliche Arbeit von technischen Teams. Noch schwieriger wird es, wenn Sie reines Server Side Tagging implementieren.

Anil Batra

Berater für digitale Daten und Analytik, Geschäftsführer bei Optizent

Kosten

Diese Methode verursacht zusätzliche Serverkosten, die von der Menge der verarbeiteten Daten abhängen.

Begrenzte Unterstützung für Server Side Tagging

Bevor Sie in eine serverseitige Lösung investieren, stellen Sie sicher, dass die Tools in Ihrem Data Stack Server Side Tagging unterstützen. Nicht alle Marketing-Anbieter haben bereits Tags für diese Technologie integriert.

Weniger genaue Daten im Vergleich zu anderen Methoden (betrifft hybrides Server Side Tagging)

Das hybride Server Side Tagging stützt sich nach wie vor auf eine clientseitige Komponente. Es steht daher vor ähnlichen Herausforderungen wie ein Standard-Tag-Manager-Setup. Dies kann zu einer stärkeren Fragmentierung der Daten im Vergleich zu Methoden führen, die eine reine serverseitige Konfiguration verwenden.

Timo Dechau

Gründer, Tracking & Analytics Engineer bei Deepskydata

Ich sehe nur begrenzte Anwendungsfälle für Server Side Tagging. Wenn Sie eine Analytics-Software verwenden, die Ihnen weniger Kontrolle darüber gibt, welche Daten in welcher Form gesendet werden, können Sie einen serverseitigen Google Tag Manager verwenden, um diese Informationen zu entfernen oder zu hashen. Auch wenn einige Anwendungsfälle für die Anreicherung gültig sein mögen, ziehe ich es vor, die Anreicherung im Data Warehouse durchzuführen.

Betrachten Sie das Server Side Tagging als einen weiteren Block in Ihrem System. Sie müssen garantieren, dass er zu 100 % einsatzbereit ist, denn wenn er ausfällt, verlieren Sie Ihre Daten. Wenn Sie sich für diese Tracking-Methode entscheiden, erhöhen Sie auch die Komplexität Ihres Setups. Das Auffinden von Tracking-Problemen wird komplizierter, ebenso wie das Hinzufügen neuer Komponenten zum Tracking.

Server Side Tagging-Tools und -Dienste

Beispiele für Plattformen, die Server Side Tagging anbieten, sind:

  • Google Tag Manager Server-Side (sGTM)
  • Segment
  • Adobe Analytics
  • Jentis

Zusammenfassung: Server Side Tracking vs. Server Side Tagging

Reines Server Side TrackingServer Side Tracking mit First-Party-CollectorReines Server Side TaggingHybrides Server Side TaggingClient Side TaggingClient Side Tracking
Daten
qualität und Zuver
lässigkeit
Verlängerte Cookie-Lebens
dauer
Bedien
komfort
Datenschutz
Compliance
Es hängt von Ihrer Konfigura
tion ab.
Es hängt von Ihrer Konfigura
tion ab.
Es hängt von Ihrer Konfigura
tion ab.
Es hängt von Ihrer Konfigura
tion ab.
Es hängt von Ihrer Konfigura
tion ab.
Es hängt von Ihrer Konfigura
tion ab.
Erfordert Einwilligung oder strenge Anonym
isierung der Daten
Option, Daten an mehrere Endpunkte zu senden(manuelle Integration)

Häufige Missverständnisse über Server Side Tracking und -Tagging

Obwohl das Server Side Tracking und -Tagging die Zuverlässigkeit der Daten verbessern und einige clientseitige Probleme beseitigen, sind sie keine Universallösung. Hier sind einige falsche Annahmen über Tagging und Tracking auf der Serverseite.

Der Wechsel zur Serverseite ermöglicht es Ihnen, Datenschutz und Nutzerentscheidungen zu umgehen

Auch wenn einige serverseitige Tracker in Browsern nicht sichtbar sind, sollten sie nicht dazu dienen, Nutzer zu täuschen oder die Einwilligungspflicht zu missachten. Wenn Sie Datenschutzgesetze wie DSGVO, TDDDG und PECR einhalten und Entscheidungen der Nutzer respektieren, tragen Sie zum Aufbau von Kundenvertrauen und dauerhaften Geschäftsbeziehungen bei.

Server Side Tracking ist eine gute Alternative zum Third-Party-Tracking

Entgegen der landläufigen Meinung löst der Wechsel zum Server Side Tracking nicht eines der drängendsten Marketingprobleme von heute: das Auslaufen von Third-Party-Cookies. Server Side Tracking und -Tagging verbessern zwar die Qualität Ihrer First-Party-Daten, gehen aber nicht direkt auf die Probleme mit Third Party Cookies ein.

Mit dem Auslaufen der Third-Party-Cookies wird das Retargeting anonymer Besucher auf Websites immer schwieriger. Die Alternative besteht darin, personenbezogene Daten wie gehashte E-Mails oder Adressen an Werbeplattformen zu senden, ohne den Browser einzubeziehen.

Diese Methode kann zwar die Datengenauigkeit erheblich verbessern, ist aber ohne die ausdrückliche Einwilligung der Nutzer illegal. Der Prozess kann sich als äußerst schwierig erweisen, so dass diese Hürde trotz der potenziellen Vorteile schwer zu nehmen ist.

Server Side Tracking und Server Side Tagging mit Piwik PRO

Server Side Tracking und -Tagging bieten robuste Alternativen zu traditionellen, clientseitigen Methoden und verbessern die Datenqualität, Sicherheit und Kontrolle. Die Implementierung dieser Methoden erfordert jedoch technisches Know-how und Consent der Besucher.

Piwik PRO Analytics Suite ist eine datenschutzfreundliche Plattform, die erweiterte Analysefunktionen bietet. Die Suite besteht aus eng integrierten Modulen: Analytics, Tag-Manager, Consent Manager und Customer Data Platform. Sie lässt sich auch leicht mit anderen Komponenten des Tech-Stacks des Kunden verbinden.

Piwik PRO stellt Ihnen folgende Methoden für das Server Side Tracking und -Tagging bereit:

  • Reines Server Side Tracking – Sie führen dies mit der API und dem SDK von Piwik PRO durch.
  • Hybrides Server Side Tagging mit sGTM (in Kürze verfügbar) – für Unternehmen, die Piwik PRO Analytics mit dem Google Tag Manager verbinden möchten. Verfügbar in den Plänen Core und Enterprise.
  • Hybrides Server Side Tracking mit First-Party-Collector – für Unternehmen, die ihr Analytics-Tracking auf die Serverseite verlagern möchten. Durch die native Integration mit Piwik PRO Consent Manager und Cookie Information CMP passen Sie Ihr Tracking an die Datenschutzpräferenzen Ihrer Besucher an. Außerdem können Sie verschiedene Methoden der Datenanonymisierung einsetzen, um sicherzustellen, dass Sie wertvolle Daten sammeln, auch wenn Besucher dem Tracking nicht zustimmen. Die Funktion ist im Enterprise Plan verfügbar.
  • Hybrides Server Side Tagging durch Integration mit Jentis – eine datenschutzfreundlichere, aber leistungsstarke Alternative, die keinen Einsatz von Google-Produkten erfordert. Verfügbar in den Plänen Core und Enterprise.

Der Enterprise Plan für die Piwik PRO Analytics Suite beinhaltet einen dedizierten Support und Kundenservice, um Ihnen zu helfen, das Beste aus Ihrem Server Side Tracking- oder Tagging-Projekt herauszuholen.

Wenn Sie mehr über die Optionen des serverseitigen Trackings mit Piwik PRO erfahren möchten, wenden Sie sich bitte an uns.

FAQ

Was ist serverseitiges Analytics-Tracking?

Serverseitiges Analytics-Tracking ist eine Methode, bei der das gesamte Tracking und die Datenerfassung von Ihrer Website oder App auf einem Server und nicht in Ihrem Webbrowser stattfindet. Der Server sendet diese Daten dann an Ihre Analytics Plattform, um Berichte und Dashboards zu erstellen.

Was ist Server Side Tagging?

Server Side Tagging ist eine Methode zur Datenerfassung. Sie verwendet einen speziellen Server zur Verwaltung und zum Hosten von Tracking-Tags, um die Daten dann an Marketing-Tools zu senden. Dieses Setup schafft einen Puffer zwischen Ihrer Website und Drittanbietern. Auf diese Weise kontrollieren Sie besser, welche Daten Sie mit jeder Marketingplattform teilen.

Ist das Server Side Tracking eine cookielose Methode?

Das Server Side Tracking wird oft als cookieless bezeichnet, da es nicht von Browser-Cookies abhängt, um Nutzeraktionen zu verfolgen. Viele Server Side Tagging- und Tracking-Lösungen wie sGTM, Matomo, Piwik PRO oder Jentis verwenden jedoch immer noch Cookies, nur auf eine andere Weise als das Client Side Tracking.

Was ist Log-Analytics?

Die Log-Analytics ist ein Verfahren zur Analyse der Log-Daten Ihrer Website. Sie wird oft als eine der ersten Methoden für das Server Side Tracking angesehen. Dieses Verfahren ermöglicht es Ihnen, serverseitige Protokolle mithilfe einer speziellen Software zu importieren, die mit dem Webserver zusammenarbeitet. Mit dieser Methode rufen Sie Datensätze ab, die bestimmten Kriterien entsprechen, erkennen Trends und analysieren Muster.

Die über Serverprotokolle erfassten Informationen sind im Vergleich zu den über clientseitiges JavaScript erfassten Daten relativ begrenzt. In den Serverprotokollen fehlen nützliche Datenpunkte wie Browser-Plugins, Bildschirmauflösungen und Seitentitel. Außerdem ist es schwierig, Besucher zu identifizieren, da Serverprotokolle keine Informationen über die Nutzer-IDs speichern, die in den Cookies ihrer Browser abgelegt sind.