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Mobile App Analytics: Bewährte Praktiken, die Ihnen helfen, es richtig zu machen

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Veröffentlicht Juli 11, 2022

Mobile App Analytics: Bewährte Praktiken, die Ihnen helfen, es richtig zu machen

In einem unserer früheren Artikel beschäftigten wir uns mit den Grundlagen der Mobile App Analytics. Wir erklärten, wie Mobile App Analytics funktioniert, stellten die wichtigsten Metriken, Ziele und einen Vergleich der Mobile App Analytics-Plattformen vor. 

In diesem Beitrag beschreiben wir bewährte Praktiken, die Ihnen helfen, das Beste aus Ihrem Mobile App Analytics-Projekt herauszuholen. Außerdem erfahren Sie, wie Sie die größten Hürden bei der Mobile App Analytics meistern und lernen einige Anwendungsfälle kennen.

Die größten Hürden bei der Mobile App Analytics

Die Mobile App Analytics ermöglicht es Unternehmen, ihre Kunden besser zu verstehen und ein hervorragendes Nutzererlebnis zu gewährleisten. Produktmanager nutzen Mobile App Analytics, um fundierte Geschäftsentscheidungen über die App-Entwicklung zu treffen. UI- und UX-Designer verwenden sie, um ansprechende und benutzerfreundliche Abläufe zu gestalten. Technische Teams benötigen Mobile App Analytics, um die Leistung der Apps zu optimieren. Marketingteams setzen die gesammelten Einblicke ein, um neue Nutzer zu gewinnen, Kundenbindung zu stärken und einen besseren Überblick über Ihre Werbeausgaben zu erhalten.

Dennoch, wenn Sie mit der Mobile App Analytics anfangen, erwartet Ihnen eine Reihe von Hürden. Die Liste umfasst:

  • Notwendige Softwares: Das Tracking mobiler Apps unterscheidet sich von der Datenerhebung für Websites. Es erfordert spezialisierte Tools sowie den Einsatz von Software Development Kits (SDKs). Es benötigt mehr Aufwand und bezieht oft verschiedene Abteilungen in Ihrem Unternehmen ein, einschließlich Development Team.
  • Genaue Datenerhebung: Die effektive Mobile App Analytics erfordert, dass Sie die Qualität Ihrer Datenerfassung sicherstellen. Sie sollten nur die Daten sammeln, die für Ihre Geschäftsziele relevant sind. Mit nicht-repräsentativen und unübersichtlichen Datensätzen ziehen Sie vermutlich schlechten Schlüsse.
  • Datenschutz und Compliance: Datenschutzgesetze und -rahmen sind eine der wichtigsten Herausforderungen bei der Mobile App Analytics. Sie schränken die Analysen ein und verpflichten Unternehmen, personenbezogene Daten auf eine bestimmte Weise zu behandeln. Daher sind viele Marketer und Produktmanager unsicher, was sie sich mit ihren Analysen erlauben dürfen.

8 bewährte Praktiken für die Mobile App Analytics

Der offensichtlichste Ratschlag lautet: Implementieren Sie die Mobile App Analytics, wenn Sie überwachen möchten, wie die Nutzer mit Ihrer App umgehen. Aber wie stellen Sie sicher, dass Sie Daten sammeln, die genau sind? Daten, mit denen Sie Ihre Nutzer besser verstehen und die Conversion-Rate steigern?

Im Folgenden finden Sie unsere Tipps, die Ihnen den Einstieg in die Mobile App Analytics erleichtern und helfen, die häufigsten Hürden zu überwinden.

Führen Sie Analysen von Anfang an ein

Wenn Sie die Analytics in den frühen Testphasen Ihrer mobilen App einbeziehen, erhalten Sie nützliche Daten. Sie helfen Ihnen, Ihre ersten Nutzerquellen zu identifizieren. Außerdem erkennen Sie die ersten Fehler und Engpässe, die das Nutzererlebnis beeinträchtigen.

Wählen Sie die richtige Mobile App Analytics-Plattform

Es gibt zahlreiche kostenlose und kostenpflichtige Analytics-Plattformen für mobile Apps. Unser Vergleich von 6 kostenlosen und kostenpflichtigen Mobile App Analytics Plattformen hilft Ihnen, die richtige Wahl zu treffen. Sehen Sie, wie sich die Mobile App Analytics Plattformen in Bezug auf:

  • Flexibilität der Datenerfassung 
  • Berichtsfunktionen
  • Mobile SDKs
  • Compliance, 
  • Datenhosting
  • Integrationen und
  • Kundensupport 

unterscheiden.

Halten Sie Datenschutzgesetze und -normen ein

Wenn Sie erwägen, ob eine App zu entwickeln, mögen Fragen des Datenschutzes keine Priorität für Sie sein. Allerdings, wenn Sie die Datenschutzmechanismen schon in der frühen Entwicklungsphase Ihrer App einbeziehen, sparen Sie viel Zeit und Energie in den späteren Phasen.

Denken Sie zunächst daran, dass alle Apps die App Tracking Transparency-Funktion beinhalten müssen. Wenn Ihre Nutzer Ihnen nicht erlauben, das Tracking zu aktivieren, dürfen Sie ihre mobilen Aktivitäten nicht analysieren.

Wenden Sie die höchsten Standards der Datenanonymisierung an. Auf diese Weise stellen Sie sicher, dass Sie die Nutzerdaten angemessen schützen.

Wenn Sie mehr zu diesem Thema erfahren möchten, lesen Sie unseren Artikel: Tracking ohne Einwilligung: Analytics ohne personenbezogene Daten

Die Datenschutzbehörde in Österreich erklärte neulich die IP-Anonymisierung von Google zu einer unzureichenden Schutzmaßnahme für Datentransfers zwischen der EU und den USA. Lesen Sie mehr dazu in unserem Blogbeitrag: Ist Google Analytics illegal?

Überdenken Sie Ihre Datenresidenz. Dies gilt insbesondere für Unternehmen, die Daten von in der EU ansässigen Personen verarbeiten. Jüngste Bescheide mehrerer europäischer Datenschutzbehörden deuten darauf hin, dass Google Analytics in der EU bald verboten werden könnte. Der Grund dafür ist, dass Google ein US-Unternehmen ist und die Daten von in der EU ansässigen Personen an US-Server sendet. Als Anbieter von elektronischen Kommunikationsdiensten ist Google verpflichtet, auf Antrag US-Behörden personenbezogene Daten von EU-Bürgern offenzulegen. Dies verstößt gegen die in der DSGVO festgelegten Standards.

Wählen Sie die in der EU ansässigen Alternativen, die Daten auf EU-Servern hosten, um die DSGVO einzuhalten.

Mehr zum Thema „datenschutzfreundliche Analyseverfahren“ in unserem Artikel: Was ist datenschutzfreundliche Analytics?

Identifizieren Sie Ihre Ziele und KPIs

Legen Sie Ihre Ziele und KPIs fest, um Daten zweckmäßig zu erfassen. Erst dann konzentrieren Sie sich darauf, welche Metriken für das Erreichen dieser Ziele wichtig sind.

Stellen Sie sich die folgenden Fragen, um Ihre Unternehmensziele zu umreißen:

  • Was will ich mit meiner App erreichen?
  • Ziele ich darauf ab, mehr Traffic zu generieren, die Anzahl der In-App-Käufe zu steigern oder die Nutzerbindung zu erhöhen?
  • Woran erkenne ich, dass ich meine Ziele erreiche?

Die Antworten auf diese Fragen helfen Ihnen bei der Auswahl der Kennzahlen, die für Ihr Unternehmen wichtig sind. Legen Sie Ihre Ziele fest. Dann nutzen Sie diese Informationen, um herauszufinden, welche Metriken Ihnen helfen, Ihre Leistung im Auge zu behalten.

Wenn Sie mehr zum Thema: „Auswahl von KPIs“ erfahren möchten, lesen Sie unseren Blogbeitrag: 7 Eigenschaften von Webanalyse KPIs für Ihre Website und wie man sie richtig auswählt

In unserem vorherigen Artikel finden Sie auch Informationen, welche Ziele für die Mobile App Analytics Sie mit bestimmte Metriken erreichen.

Erstellen Sie einen Tracking-Plan

Ein Tracking-Plan ist für die Mobile App Analytics unerlässlich. Der Grund dafür:  bei der Mobile App Analytics erfassen die Analytics-Softwares bestimmte Dimensionen oder Events nicht standardmäßig. Dies zwingt Ihnen, einige Nutzerinteraktionen und Dimensionen, die für Sie wichtig sind, selbst zu definieren. Andererseits sollten Sie auch entscheiden, welche Arten von Daten Sie nicht sammeln möchten. Sie tracken z. B. aus Datenschutzgründen keine Nutzer-IDs oder schließen den Datenverkehr von bestimmten IP-Adressen aus

Definieren Sie die Customer Journey Ihrer Nutzer

Je mehr Sie über die Customer Journey Ihrer Nutzer wissen, desto gezielter entwickeln Sie Ihre mobilen Apps. Sie erkennen die Stellen, an denen Nutzer abwandern oder aufhören, die App zu nutzen. Sie lernen, wer Ihre Nutzer sind, woher sie kommen, wonach sie suchen und wie sie konvertieren. Mit diesem Wissen optimieren Sie Ihre Konversionstrichter und helfen Ihren User, ihre Ziele problemlos zu erreichen.

Konzentrieren Sie sich auf die Analyse von solchen Metriken wie:

  • Nutzerengagement, 
  • Bekanntheitsgrad, 
  • Conversion-Rate und
  • Bindungsrate,

um das Beste aus den Einblicken in die Customer Journey herauszuholen.

Die Analyse der Customer Journey ist ein komplexer Prozess, der sich nicht in ein paar Sätzen beschreiben lässt. Um mehr zu erfahren, lesen Sie unseren Blogbeitrag: Customer Journey Analytics: Was es ist und wie Ihr Unternehmen davon profitiert

Segmentieren Sie Ihre Nutzer

Die Kundensegmentierung hilft Ihnen, das In-App-Verhalten Ihrer Kunden zu verstehen. Jeder Nutzer ist einzigartig, kommt aus anderer Quelle, verfolgt unterschiedliche Ziele und liefert Ihnen vielfältige Informationen.

Sie identifizieren Ihre wertvollsten Kunden, indem Sie die Segmentierung auf Ihre Mobile App Analytics anwenden. Sie verstehen besser die Aktionen, die das Nutzer-Engagement, die Nutzerbindung oder größere Umsätze fördern. Sobald Sie verstehen, was Nutzer zu Ihrer App führt, können Sie diese Segmente nutzen, um mehr wertvolle Kunden zu gewinnen.

Kombinieren Sie Daten aus verschiedenen Quellen, um die Leistung zu verbessern

App-Analysedaten erzählen Ihnen nur einen Teil der Geschichte. Durch die Integration von Daten aus verschiedenen Quellen, z. B. Websites, App-Stores und CRM-Plattformen (CRM), erhalten Sie einen vollständigen Überblick über Ihre Marketingkampagnen und die Leistung Ihres Geschäfts.

Einen ganzheitlichen Blick auf alle Kundenaktionen – mobil, auf Ihrer Webseite oder auch in Ihrem Offline-Store erhalten Sie ebenfalls dank des Single Customer Views. Er stellt die Daten, die eine Organisation über ihre Kunden sammelt, in aggregierter, konsistenter und ganzheitlicher Form dar. Mehr dazu hier: Was ist der Single Customer View und wie funktioniert er?

3 Anwendungsfälle für Mobile App Analytics

In unserem letzten Artikel über Mobile App Analytics stellten wir Ihnen zwei Anwendungsfälle vor. Hier finden Sie ein paar neue Beispiele.

Optimierung der User Experience

Dies ist ein umfangreiches Thema, aber es ist wichtig, Ihre mobile App benutzerfreundlich, überzeugend und einfach zu gestalten. Dank der Mobile App Analytics finden Sie heraus, welche Bereiche Ihrer mobilen App zu verbessern. Dank der Analyse des Nutzerverhaltens sehen Sie, was funktioniert und was nicht, und können Ihre App entsprechend aktualisieren.

Sie sehen zum Beispiel, dass die Nutzer häufig auf verschiedene Menüpunkte klicken. Sie scheinen den richtigen App-Bereich nicht zu finden. Was tun? Beginnen Sie mit A/B-Tests.

Definieren Sie Ihre zu prüfende Hypothese. In diesem Szenario testen Sie folgende Vorschläge:

  • Halten Sie Ihr Menü kurz, damit Sie Ihre Nutzer mit dem Überfluss an Funktionen nicht verwirren.
  • Stellen Sie die wichtigsten Inhalte in die Mitte und an den Anfang des Menüs.
  • Stellen Sie sicher, dass Ihr Text kurz und verständlich ist.

Analysieren Sie diese Varianten und nehmen Sie Korrekturen an Ihrer App vor. Prüfen Sie, ob diese Upgrades Ihre App benutzerfreundlicher machen. Dann passen Sie Ihre Hypothese an und wiederholen A/B-Tests, wenn neue Ideen für Verbesserungen auftauchen.

Tracken von In-App-Käufen

Mobile App Analytics hilft App-Anbietern, In-App-Käufe zu messen und zu überwachen. Ein In-App-Kauf ist ein Kauf, der innerhalb einer mobilen App stattfindet. Dabei kann es sich um die Bezahlung von Diensten wie zusätzliche Inhalte oder Abonnements handeln. Mobile Apps können kostenlos oder kostenpflichtig sein, aber selbst die kostenlosen haben eine Art von Monetarisierungsstrategie, wie In-App-Käufe.

Die Mobile App Analytics behandelt In-App-Käufe als reguläre Events, die innerhalb der App stattfinden. Konzentrieren Sie sich auf folgenden Metriken und Events bei dem Tracking von In-App-Käufen, um den größten Nutzen zu erzielen:

  • Mit E-Commerce-Transaktionen tracken Sie die Anzahl der Einkäufe innerhalb Ihrer App, die Menge der gekauften Artikel und deren Gesamtwert.
  • Verwenden Sie benutzerdefinierte Events mit einem Wert, wenn Sie die In-App-Käufe nicht als E-Commerce-Transaktionen klassifizieren können oder wenn Sie flexiblere Arten von Events nutzen möchten.

Bei In-App-Käufen reden wir in der Regel über verbrauchbare und nicht verbrauchbare Käufe. Abonnements teilen wir in automatisch erneuerbare und nicht verlängerbare unter. Mobile App Analytics sammelt Daten zu jeder Art von Käufen und lässt Sie diese im Laufe der Zeit vergleichen. Diese Einblicke helfen Ihnen, die zu korrigierenden Bereiche zu erkennen, z. B. Preisstufen oder Marketingstrategien.

Steigerung der Nutzerbindung

Unternehmen wenden Mobile App Analytics hauptsächlich, um ihre Kunden einzubinden und ihr Interesse wachzuhalten. Die gesammelten Daten geben Ihnen Einblicke in die Bedürfnisse Ihrer Nutzer, sodass Sie Ihre Strategie anpassen können.

Abgesehen von den offensichtlichen Kennzahlen, wie die Nutzerbindungsrate und die Anzahl der aktiven Benutzer, konzentrieren Sie sich auf die Sitzungsdauer oder das Tracking der sozialen Interaktionen über Ihre App.

Wenn Sie die Nutzerbindung optimieren möchten, hilft Ihnen ein paar Regeln das Beste daraus zu machen. 

  • Konzentrieren Sie sich auf den Onboarding-Prozess, indem Sie die Schnittstelle der App vereinfachen. So vermeiden Sie die Abwanderung von Kunden.
  • Wenden Sie eine personalisierte Kommunikation ein, mit In-App-Nachrichten, die spannend, aber nicht überwältigend wirken.
  • Bieten Sie eine großartige Gegenleistung, z. B. Treueprogramme oder Mitgliedschaftsvorteile, die die engagiertesten Nutzer belohnen.

Der Erfolg Ihrer App messen Sie sowohl an der Anzahl der Downloads als auch an der Loyalität der Nutzer gegenüber Ihrer Marke. Wenn Sie Ihre Nutzer in langfristige und engagierte Kunden umwandeln, erhöhen Sie den durchschnittlichen Customer Lifetime Value (CLV). Dies führt zu höheren Einnahmen. Mit den oben genannten Methoden optimieren Sie die Bindung Ihrer Nutzer. Sie sorgen auch dafür, dass Ihre App einen Wettbewerbsvorteil auf dem Markt erlangt.

Fazit

Wenn Sie anfangen, die Mobile App Analytics anzuwenden, übernehmen Sie eine anspruchsvolle Aufgabe. Wir hoffen, dass die hier vorgestellten Tipps und bewährten Praktiken Ihnen den Auftrag erleichtern. 

Wenn Sie erfahren möchten, wie die Piwik PRO Analytics Suite und unsere mobilen SDKs Ihre Mobile App Analytics unterstützen können, kontaktieren Sie uns.

Autor

Beata Moryl

Senior Content Marketer

Beata Moryl ist ein Profi mit 20 Jahren freiberuflicher Erfahrung im Übersetzen und Verfassen von Inhalten. Sie verfügt außerdem über einen soliden betriebswirtschaftlichen Hintergrund und Erfahrung als Managerin in den Bereichen Kundenservice, Produktmanagement und Geschäftsentwicklung. Beata übersetzte fast 20 wirtschaftsbezogene Bücher (zu den Themen Marketing, Soft Skills, Coaching, HR und Kundenservice) für etablierte Verlage wie den Verlag C.H. Beck. Bei Piwik PRO spezialisiert sie sich auf die rechtlichen Aspekte der Webanalyse, den Datenschutz und die Optimierung von Geschäftsergebnissen mithilfe moderner IT-Tools. LinkedIn Profil.

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Natalia ist ein Content Marketer mit dem Gespür für technische Themen. Sie mag es, die Fachsprache für die Leser verständlicher zu machen.

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Senior Content Marketer and Social Media Specialist

Karolina ist Content Marketer und Social Media Managerin bei Piwik PRO. Sie bringt viel Erfahrung als Copywriter mit sich und versteht es dem Leser komplexe Themen des Datenschutzes & der DSGVO verständlich näherzubringen.

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