Der Einsatz eines Tag Managers erweist sich als wertvolles Tool im Analytics-Werkzeugkasten. Die Vorteile liegen dabei klar auf der Hand: Schnell erlernt man den routinierten Umgang, ohne auf die IT-Abteilung angewiesen zu sein. Dies spart Zeit und Kosten. Dazu erhält man auf ganz unkomplizierte Weise essenzielle Analytics-Ergebnisse. Beispielsweise kann Ihr Marketing-Team selbstständig an die entsprechenden Daten gelangen und die daraus gewonnenen Erkenntnisse in die Marketingaktivitäten einfließen lassen.
Der Umgang mit dem Tag Manager ist schnell erlernt und setzt viele neue Potenziale für Ihre Webanalyse frei. Sobald Sie aber über das Standardreporting hinausgehen, sind bei der Implementierung eines sauberen Trackings ein paar Dinge zu beachten.Hierbei spielt das Setzen von Bedingungen für Ihre Tags eine wichtige Rolle. Sie helfen dabei das Auslösen der Tags zu spezifizieren und doppeltes Tracking zu vermeiden.
Klare Analytics-Ziele definieren
Bevor Sie ein Tag-Management-System einsetzen, sollten Sie sich noch einmal alle Ihre Analytics-Ziele ins Gedächtnis rufen. Dabei ziehen Sie Ihr Tracking-Konzept zu Rate und halten sich an Ihren erarbeiteten Tracking-Plan.
Im Anschluss definieren Sie die damit verbundenen Tracking-Methoden mit allen notwendigen Elementen. Denn nur mit der entsprechenden Vorarbeit können Sie Tags in Ihrem System exakt justieren und auf das definierte Ziel ausrichten. Ein gut durchdachtes und geplantes Arbeiten ist hierbei enorm wichtig.
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Bedingungen im Tag Manager
Als Bedingungen im Tag Manager fungieren Trigger und Variablen. Sie liefern “Regeln” und “Filter”, die festlegen wann ein Tag gefeuert werden soll.
Ein Tag ist ein Code-Schnipsel, der auf einer Webseite oder in einer mobilen App ausgeführt wird. Es gibt vielfältige Verwendungsmöglichkeiten für Tags. Die meisten Tags im Tag Manager werden jedoch eingesetzt, um Tracking-Informationen von Ihrer Website an Ihr Analytics-Tool senden.
Trigger
Als Trigger werden im Tag Manager Regeln bezeichnet, die definieren, wann ein Tag ausgelöst werden soll. Jedem Tag muss mindestens ein Trigger zugeordnet sein, damit dieser gefeuert werden kann. Trigger werden abgefragt bzw. überprüft, wenn auf einer Seite oder in einer App Code ausgespielt wird. Wenn die Bedingungen der Trigger erfüllt sind, werden die zugeordneten Tags gefeuert oder blockiert.
Dabei existieren mehrere Ebenen, wie beispielsweise Seitenaufrufe, Klicks, Formularübermittlungen oder andere Events. So kann festgelegt werden, ob ein Tag bei einem Seitenaufruf, nach dem vollständigen Laden einer Seite oder auch erst, wenn ein User eine bestimmte Handlung ausführt, gefeuert werden soll.
Als Beispiel eignet sich hier das Auslösen eines Triggers während des Ladevorgangs einer Seite, denn dabei kann sehr genau bestimmt werden, wann der Trigger auslösen soll:
Page View (Seitenaufruf)
Dieser Trigger löst aus, sobald der Ladevorgang der Webseite beginnt. Es empfiehlt sich diesen Trigger zu verwenden, wenn der Tag keine weiteren Informationen von der Seite benötigt, wie beispielsweise die Messung der Userzahlen.
Dom ready (Dom ist bereit)
Dieser Trigger löst aus, sobald der HTML-Teil der Webseite fertig geladen ist. Falls ein Tag Informationen aus dem HTML-Teil benötigt, ist es also sinnvoll den Trigger auf “Dom ready” zu setzen.
Window loaded (Fenster geladen)
Dieser Trigger löst erst aus, wenn die Webseite komplett und inklusive aller Elemente, wie Bilder, Videos, Animationen etc. geladen wurde.
Auslösende vs. blockierende Trigger
Bei Triggern kann zwischen den auslösenden Triggern und denen die eine Ausnahme definieren unterscheiden. Die auslösenden Trigger legen fest, wann ein Tag gefeuert werden soll. Sobald eine Bedingung eines oder mehrerer zugeordneter Trigger erfüllt ist, wird der Tag ausgelöst.
Falls Sie einem Tag zwei Trigger zugewiesen haben, z. B. einer für alle Seiten und ein weiterer für eine bestimmte Seite, so wird der Tag immer auf allen Seiten gefeuert.
Blockierende Trigger hingegen legen Ausnahmen fest, sodass das Feuern des Tags verhindert werden kann. Wenn Sie z. B. einem Tag den Trigger “alle Seiten” zugeordnet haben und der blockierende Trigger beinhaltet eine spezielle Seite, so wird der Tag nie auf dieser Seite gefeuert.
Sinnvoller Einsatz von Triggern
Trigger helfen Ihnen dabei, Ihre Tracking-Methoden zu erweitern. Sie ermöglichen Ihnen bestimmte Events auf speziellen Webseiten, über alle Webseiten hinweg oder auch nur ganz spezielle Handlungen Ihrer User zu tracken. Ohne diese Informationen aus den Triggern wären Tags ziemlich eingeschränkt und würden für das Tracking nur sehr rudimentäre Daten liefern.
Trigger bilden demnach entscheidende Schlüsselelemente Ihrer Tags, die durch ihre große Variabilität den Tracking-Spielraum fast grenzenlos erscheinen lassen. Sie können dieses Potenzial nutzen, um zielorientiert und schnell ihr Content- und Event-Tracking zu definieren. Dabei ist es völlig egal, ob es sich um Warenkorb-Prozesse, das Testen neuer Elemente auf Landingpages oder die Wirkung neuer Content-Formate handelt.
Um Trigger für Ihre Tags sinnvoll einzusetzen, müssen Sie immer Ihre Analytics-Ziele im Hinterkopf behalten. Es ist wichtig zu wissen, welche Daten Sie tatsächlich brauchen und mit welchen Triggern Sie die gewünschten Resultate auch erzielen.
Doppeltes Tracking
Bei falsch gesetzten Triggern kann es schnell zu Problemen mit doppeltem Tracking kommen. Die Folge sind dann verzerrte und vor allem sehr ungenaue Daten. Diese könnten sich wie folgt zeigen:
- Zu geringe Verweildauer auf Ihren Seiten, die nicht durch andere Daten gestützt wird.
- Zu viele Seitenaufrufe pro Session.
- Deutlich weniger oder sogar gar keine Bounces und somit eine völlig verzerrte Bounce Rate.
Setzen Sie daher Ihre Trigger nicht kompliziert auf und halten Sie es einfach. Ansonsten verlieren Sie schnell den Überblick. Ein Tag mit vielen Triggern kann beispielsweise durch zwei Tags mit weniger Triggern ersetzt werden. Dies bietet Ihnen die nötige Übersicht. Ziehen Sie hierbei immer Ihren Tagging-Plan zu Rate.
Variablen
Die Variable ist ein benannter Platzhalter für Informationen, die später in Triggern und Tags genutzt werden können. Sie werden mit einem Wert dargestellt, der sich ändert Dabei kann es sich beispielsweise um einen Preis, ein Datum, eine Artikelnummer oder auch eine Produktart handeln.
Im Tag Manager sind bereits viele Variablen zur sofortigen Nutzung fix eingebaut. Darunter fallen unter anderem die Seiten-URL, Click ID oder Formulartext. Zudem haben Sie die Möglichkeit eigene Variablen anzulegen, wie z. B. benutzerdefinierte Seitenelemente oder auch Cookie.
In Triggern werden Variablen genutzt, um konkrete Filter zu definieren, die angeben, wann ein Tag gefeuert werden soll.
So enthält beispielsweise die vordefinierte Variable URL die Adresse der aktuell geladenen Seite. Wenn ein Tag nur auf der Seite example.com/einkauf/beleg.html ausgelöst werden soll, definieren Sie einen Trigger mit folgenden Einstellungen:
Wenn Sie einen Onlineshop betreiben und ein Tag beispielsweise nur auf der Seite “example.com/einkauf/beleg.html” gefeuert werden soll:
Einen Page View-Trigger auslösen, wenn die URL-Variable “example.com/einkauf/beleg.html” lautet.
In Tags werden Variablen verwendet, um dynamische Werte zu erfassen. Zum Beispiel kann in einem Onlineshop so der Transaktionswert und die gekauften Artikel erfasst werden. m Anschluss kann ein Conversion-Tracking-Tag angewendet werden.
Tags werden durch Trigger ausgelöst. Variablen befüllen Tags und Trigger, um bestimmte Daten zu übertragen.
Variablen einsetzen
Um beim Beispiel des Onlineshops zu bleiben: Nehmen wir an Sie verwenden 25 Tags und in jedem Tag muss die Tracking-ID eingesetzt werden. Wenn sich diese allerdings ändert, müssten Sie alle Tags bearbeiten. Hier ist sinnvoll stattdessen mit einer Variable zu arbeiten und diese in die Tags zu setzen. Denn so müssen Sie die Tracking-ID nur einmal in der Variable selbst ändern.
Wenn also ein Trigger aktiv ist, wird der Tag mit bestimmten Variablen ausgelöst.
Der Tag Manager Anbieter-Vergleich – Google Tag Manager und 5 Enterprise Alternativen im Test
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Fazit
Grundsätzlich erleichtert Ihnen ein Tag Manager den Einsatz von Web Analytics und bietet Ihnen deutlich mehr Flexibilität. Dennoch ist es wichtig die Konfiguration sauber aufzusetzen. Dies beinhaltet auch das Festlegen von Triggern und setzen von Variablen. Dabei sollten diese Bedingungen für das Feuern von Tags gut durchdacht und sinnvoll genutzt werden. Denn so haben Sie die Möglichkeit doppeltes Tracking oder generell verzerrte Daten zu vermeiden.