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Ideenvalidierung – Von der Idee bis zur Umsetzung

Best Practices, How Tos & Use Cases

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Veröffentlicht Dezember 12, 2019 Aktualisiert Dezember 10, 2019

Ideenvalidierung – Von der Idee bis zur Umsetzung

Gerade bei der Produktentwicklung ist es wichtig Ressourcen sinnvoll einzusetzen. Schnell sind neue Ideen gefunden und es geht an die Umsetzung. Doch was ist, wenn Sie viel Zeit, Mühe und Geld investiert haben und dann feststellen, dass Ihr neues Produkt oder Service einfach auf keinerlei Interesse bei potentiellen Kunden trifft?

Daher sollten Sie noch vor der eigentlichen Produktentwicklung Ihre Idee validieren, um so herauszufinden, ob Ihre neue Idee am Markt auch auf Begeisterung stößt oder generell sinnvoll ist. Dadurch ersparen Sie sich viel Arbeit und schonen Ihre Ressourcen.

Rund 75 % aller Start Ups scheitern mit ihren Ideen, weil es für die Produkte keinen wirklichen bzw. langfristigen Bedarf herrscht.

Durch die exakte Validierung Ihrer Produktidee werden Sie anschließend eine klare Vorstellung davon haben, ob Ihre Idee funktionieren wird und Ihre Wunsch-Zielgruppe inspirieren wird. Zudem erfahren Sie durch den gesamten Validierungsprozess, ob und an welchen Stellen monetäre Investitionen getätigt werden müssen oder eben nicht.

Das Bedürfnis der Zielgruppe im Fokus

Stellen Sie sich vor, Sie verbrauchen Unmengen an Geld, um ein Produkt oder eine Produkterweiterung zu kreieren und müssen dann erkennen, dass es niemand haben möchte oder überhaupt ausprobiert. Ihr Produkt kann noch so gut oder innovativ sein, wenn potentielle Kunden kein Bedürfnis nach diesem Produkt haben, wird es nicht erfolgreich sein. Da helfen auch die besten Marketing-Strategien oder Methoden wie Growth Hacking und ähnliches nicht, um Ihr Produkt zum Erfolg zu führen und mehr Wachstum für Ihr Unternehmen zu generieren.

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Kein Bedürfnis bedeutet an dieser Stelle ganz klar weder Erfolg noch Wachstum.

Doch wie lässt sich nun herausfinden, ob ein Bedürfnis für Ihr Produkt vorhanden ist und somit Ihre Idee validieren? 

Wünsche, Bedürfnisse und Interessen prüfen

Wenn beispielsweise ein innovatives Start Up sich nicht etablieren kann und der langfristige Erfolg ausbleibt, ist die Wahrscheinlichkeit hoch, dass für die entsprechende Zielgruppe mit den entwickelten Produkten oder Services ein “Level 1”-Problem nicht gelöst werden konnte.

Es ist unabdingbar, dass Sie sowohl Ihre potentielle Zielgruppe als auch den Markt und die Branche kennen in der Sie aktiv sind oder sich neu etablieren möchten. Sie müssen klären, ob Ihr angestrebtes Produkt tatsächlich ein grundsätzliches Problem Ihrer Zielgruppe löst und ob auch der Bedarf nach der Lösung des Problems gegeben ist.

Die Wünsche, Bedürfnisse und das Interesse an Ihr Produkt sind viel entscheidender als letztendlich die Merkmale, das Design oder gar der Preis. Sie müssen ein Problem erkennen oder etwas als solches identifizieren und die passende Lösung bieten.

Dies gilt branchenübergreifend und ist losgelöst vom eigentlichen Produkt bzw. Ihrer Ausgangsidee. Denn ohne die Markt-Bestätigung werden Sie ein Produkt kreieren, dass niemand kaufen wird.

Es ist also wichtig vor der Entwicklung neuer Produkte in den Validierungsprozess einzusteigen und herauszufinden, ob Ihre Idee das Potential hat erfolgreich zu werden.

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Der Validierungsprozess von Ideen

Grundsätzlich sind verschiedene Schritte notwendig, um sicherzustellen, ob sich die Umsetzung einer Idee wirklich lohnt. Dabei sollten Sie verschiedene Aspekte einbeziehen und auch über den eigenen Tellerrand hinaus schauen.

Schritt 1: Das Problem erfassen

Sie müssen ein Verständnis dafür entwickeln, welches Problem oder welche Probleme bei Ihrer Zielgruppe routinemäßig auftreten und dieses konkret und klar formulieren. Wichtig dabei ist, dass Sie sich erst einmal nur auf das Problem konzentrieren und nicht auf die Lösung. Diese wird nämlich erst im weiteren Verlauf ausschlaggebend. Entscheidend ist, dass Sie das bestehende Problem so einfach, wie möglich erklären, wie zum Beispiel:

  • Es ist schwierig, Kunden zu erreichen, wenn sie ein Café verlassen
  • Es ist schwierig herauszufinden, welche Kunden agitieren werden, bevor sie es wirklich tun

Tipp: Wenn Sie beispielsweise ein bestehendes Produkt weiterentwickeln möchten oder ein neues Produkt oder Service Ihrem Portfolio hinzufügen wollen und dieses auch online vertreiben und vermarkten, können Sie bei der Ideenvalidierung auf Ihre Analytics-Daten zurückgreifen.
So können Sie unter anderem aus den Suchanfragen auf Ihrer Website einiges herausziehen und erfahren, welche Probleme und Bedürfnisse Ihre User haben.

Schritt 2: Handelt es sich um ein Level 1-Problem

Es ist nicht schwierig Probleme zu erkennen, denn sie sind generell überall zu finden. Die Krux ist jedoch herauszufinden, ob es sich bei dem Problem auch um ein Level 1-Problem handelt. Das bedeutet, es muss sich um etwas handeln, das zu den Top drei Herausforderungen Ihrer Zielgruppe gehört und mit Ihrer Idee lösbar ist.

Beginnen Sie also mit der Auflistung der Herausforderungen und größten Probleme Ihrer Zielgruppe. Versuchen Sie sich dabei wirklich nur auf die großen Probleme zu beschränken. Um herauszufinden, ob es tatsächlich um ein Level 1-Problem handelt, das Sie mit Ihrer Idee lösen wollen, müssen Sie als erstes Ihre Zielgruppe definieren und eine Buyer Persona erstellen. Dabei sind folgende Punkte von Bedeutung:

  • Hintergrund zur Person
  • Demographie
  • Identifikatoren
  • Erwartungen und Ziele
  • Herausforderungen
  • Ideale Lösung
  • Häufigsten Einwände

Wenn Sie Ihre Buyer Persona (optimal sind gleich mehrere) erstellt haben, ist es sinnvoll im Anschluss eine Liste mit 15 bis 50 potentiellen Kunden anzufertigen, die den Kriterien Ihrer Buyer Personas entsprechen. Hierbei ist es sinnvoll auf soziale Netzwerke wie LinkedIn, Facebook, Instagram und Co. zurückzugreifen, natürlich abhängig davon, in welcher Branche Sie sich bewegen. Im B2B-Bereich ist beispielsweise LinkedIn sehr gut geeignet, um potentielle Kunden für Ihre Idee zu recherchieren.

Wie Sie Ihre Personas anhand Ihrer Daten erstellen und diese dann effektiv auch für Ihr Marketing nutzen können, erfahren Sie in unserem Artikel: “ Marketing-Power durch Data Driven Persona – Neue Ansätze für präziseres Targeting

Für die Recherche sollten Sie sich direkt mit geeigneten Ansprechpartnern oder auch Branchen-Experten vernetzen und direkt nach deren Herausforderungen in deren Bereich fragen. So bekommen Sie einen ersten und hilfreichen Eindruck, was die Level 1-Probleme dieser Zielgruppe sind. Zudem lässt sich dadurch ein Trend erkennen und Sie wissen schnell, ob alle das gleiche Problem haben.

Basierend auf diesen Erkenntnissen können sie eine Umfrage anstreben und so herausfinden, ob der Bedarf nach einer Lösung auch wirklich gegeben ist.

Schritt 3: Vorhandene Lösungen bestimmen und analysieren

Durch die Recherche und den Austausch mit potentiell betroffenen Kontakten erhalten Sie einen guten Einblick, wie aktuell mit dem Problem umgegangen wird und wie die Zielgruppe es bisher löst. Dabei sehen Sie schnell ob und welche aktuellen Lösungen es gibt, ob diese genutzt werden oder vielleicht nur einen Teil des konkreten Problems lösen.

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Möglicherweise gibt es ja bereits verschiedenen Anbieter, die mit Ihren Produkten oder Tools auch versuchen das gleiche Problem zu lösen, das Sie mit Ihrer Idee angehen wollen. Wenn es hier Konkurrenten gibt, ist dies definitiv ein Indikator dafür, dass es sich um ein Level 1-Problem handelt und vielleicht haben Sie ja eine deutlich bessere oder unkomplizierte Lösung, um dieses eine konkrete Problem Ihrer Zielgruppe zu lösen.

Allerdings sollten Sie vorsichtig sein, wenn es weiter keine Unternehmen gibt, die versuchen ein ähnliches oder dasselbe Problem anzugehen. In den meisten Fällen bedeutet dies, dass es keinen Bedarf am Markt für die Problemlösung gibt oder zu wenige Personen haben diesen Bedarf bzw. einen grundsätzlichen Bezug dazu. An dieser Stelle ist eine Marktanalyse sinnvoll, um zu erfahren, wie hoch der Bedarf ausfällt.

Wie Sie Ihr Zielgruppenpotenzial vollständig und auch für Ihr Marketing nutzen können, erfahren Sie in unserem Artikel: “ Zielgruppenpotenzial nutzen – Maßgeschneidert Leads steigern

Schritt 4: Analyse von aktuellen Lösungen

Schauen Sie sich die Konkurrenz an und vergleichen Sie die aktuellen Lösungen. Was ist an den bestehenden Produkten gut, was fehlt? Was braucht das Produkt, um besser genutzt werden zu können? Was benötigt das Produkt, um eine Erleichterung für die Zielgruppe zu bieten?

Sie sollten sich anschauen, wie Ihre Konkurrenz an die Lösung des Problems herangehen und wie ihr Produkt dafür aufgestellt ist. Zudem ist es wichtig zu wissen, wie schnell die Konkurrenten wachsen und wie viel Umsatz sie machen. Das wird vor allem dann entscheidend, wenn es an die Umsetzung Ihres eigenen Produkts geht.

Prinzipiell ist es völlig in Ordnung, wenn Sie sich an den bereits bestehenden Produkten orientieren und hier eine gewisse Uniformität als Maßstab nehmen. Aber dieser Maßstab sollte maximal 80 % Ihrer eigenen Produktentwicklung einnehmen. Es sollten 20 % geben in denen Ihr Produkt schlichtweg besser ist, als die der Konkurrenz. Dadurch bieten Sie Ihren potentiellen Kunden einen angemessenen Vorteil, den diese sehen und verstehen können, wenn sie Ihr Produkt mit anderen vergleichen.

Durch die verschiedenen Analysen und Recherchen haben Sie sowohl einen Eindruck vom aktuellen Markt, Bedarf und der bestehenden Konkurrenz. Sie wissen also, ob es sich generell lohnt Ihre Idee umzusetzen und ob Sie mit Ihrem Produkt oder Dienstleistung einen echten Mehrwert bieten und tatsächlich ein akutes Problem lösen.

Schritt 5: Budgetprüfung

Bereits die Konkurrenzanalyse hat einige Insights in Bezug auf die Kosten geliefert. Sie kennen die Preise für ähnliche Produkte und wissen auch, wie sich die Produkte verkaufen. Nun müssen Sie herausfinden, ob es bestimmte Grenzen beim Budget innerhalb Ihrer Zielgruppe gibt. Was sind Kunden bereit für die Lösung ihres Problems und somit letztlich das Produkt zu bezahlen? Rechtfertigen die 20 % , die Ihr Produkt besser sein könnte als die der Konkurrenz einen höheren Preis?

 

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Auch hierbei sollten Sie in den direkten Austausch mit möglichen Kunden gehen und Meinungen zur Preisgestaltung einholen. Dadurch erhalten Sie ein Gefühl für mögliche Preise und können einschätzen, ob sich die Preise der Konkurrenten auch mit den Vorstellungen der Kunden decken. Sie haben dann so einen Ankerpunkt und wissen, ob Ihre Preisgestaltung passend ist.

In der Regel werden Sie bei Ihrer Recherche zur Preisgestaltung Ihres Produkts auf folgende Reaktionen stoßen:

  • Kunden lehnen es ab, das Produkt zu bezahlen
  • Kunden sind bereit Summe X für das Produkt zu zahlen
  • Ihre Preisvorstellung liegt irgendwo in der Mitte

Auch diese Reaktionen geben einen Einblick, wie hoch der Bedarf nach einer Lösung ist und wie wichtig die Entwicklung eines passenden Produkts dafür ist. Wenn Kunden nicht bereit sind, dafür zu zahlen, handelt es sich nicht um eines der Level 1-Probleme und eine Lösung ist nicht akut.

Wenn die Mehrheit aber bereit wäre für Ihr Produkt zu bezahlen und auch einen angemessenen Preis, wissen Sie: Es herrscht Bedarf!

Schritt 6: Roadmap definieren

Durch den Prozess der Analyse und die verschiedenen Recherchen wissen Sie nun, dass Sie sich einem Level 1-Problem annehmen und es auch genügend Interessenten gibt, die einen Bedarf haben und bereit sind für die Lösung, also Ihr Produkt zu zahlen.

Zudem haben Sie im besten Fall durch Ihre Recherche über Social Media bereits einen Pool an wirklichen Interessenten für Ihr Produkt. Mit dieser qualifizierten Gruppe können Sie nun auch diskutieren, welche weiteren Funktionen ihnen wichtig wären und wie das Design o.ä. sein sollte.

Die gesamten Ergebnisse des Validierungsprozesses können somit in die konkrete Produktentwicklung fließen und Sie erfahren weiterhin, welche zusätzlichen Entwicklungen Ihrer Zielgruppe wichtig sind. Der enge Austausch mit potentiellen Kunden kann Ihnen dann auch zu den ersten richtigen Kunden verhelfen. Denn Sie bieten ja ein Produkt, das genau deren Problem löst.

Sie haben also durch die Ideenvalidierung nicht nur eine Vorstellung davon, ob die Idee von Ihrem Produkt sinnvoll ist und gebraucht wird, zugleich haben Sie sich so auch einen potentiellen ersten Kundenstamm aufgebaut.

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Fazit

Die Ideenvalidierung ermöglicht Ihnen zu erkennen, ob es überhaupt einen Sinn hat, Ihre Idee weiterzuverfolgen oder nicht. Ihre Idee kann noch so gut sein, wenn es keinen Bedarf und nicht ausreichend Interessenten gibt, wird sich Ihr Produkt nicht verkaufen und Ihr Unternehmen wird damit nicht profitabel. Durch den Prozess der Validierungen können Sie im Vorfeld einschätzen, ob sich der Einsatz von Ressourcen für die Umsetzung lohnt.

Sie sollten nie Ihre Zielgruppe aus den Augen verlieren und sich an deren Bedürfnisse orientieren. Bei der Produktentwicklung sollte also immer der Kunde im Fokus stehen. Nur so vermeiden Sie ein Scheitern.

Autor

Engin Eser

Growth Hacker & Gründer von enginE Marketing

Engin, Gründer von enginE Marketing ist im Growth Hacking zu Hause. Er ist ein Hybrid aus Business Development und IT. Somit versteht er beide Bereiche sehr gut und kann genau daraus T-Shaped nachhaltig Wachstum vorantreiben. Sein Unternehmen setzt vor allem deswegen genau diese „rare“ Position für B2B IT Unternehmen ein, um so langfristig und effizient Wachstum zu generieren und für Endverbraucher den klaren Nutzen deutlicher zu machen.

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Tatjana Hein

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