Customer Data Plattformen sind aus gutem Grund als Zentrum des smarten Marketing-Stacks bekannt. Die CDP-Technologie erleichtert die Automatisierung von Kampagnen und bildet die Customer Journey über alle Kanäle und Touchpoints ab. Die CDP unterstützt Datenanalysen und hilft Marketern dabei, ihre Aktivitäten mit minimalem Support durch die IT umzusetzen.
Zudem können Sie mit einer CDP große Datenmengen aus verschiedenen Quellen zusammenführen. Dank CSV-Import ist die Übertragung auch aus Quellen ohne direkte Anbindung möglich.
Dennoch gibt es viele Herausforderungen bei der Zusammenführung all dieser Daten. Wir zeigen Ihnen, aus welchen Quellen Sie Daten in Ihre Piwik PRO Customer Data Platform (‘Audience Manager’) übertragen können. Außerdem zeigen wir Ihnen nützliche Use Cases für die in der CDP versammelten Daten.
Die 5 wichtigsten Datenquellen für Ihre CDP
Da die Möglichkeiten beinahe endlos sind, stellen wir Ihnen nur die fünf wichtigsten und beliebtesten Datenquellen vor, mit denen Sie Ihre CDP anreichern können.
1. Analytics
Generische Analytics-Daten
Einige Analytics-Daten werden automatisch getrackt, sobald die Integration zwischen CDP und Analytics-Modul besteht. z. B.:
- Analytics Besucher-IDs
- Aktivitäten-Log
- Browser- und Geräte-Daten
- Location-Daten
- Referrer-Daten
Custom Variablen und Dimensionen
Getrackte Custom Variablen und Dimensionen werden durch Analytics automatisch in den Custom Profil-Attributen abgebildet. -Beispiele dieses Datentyps sind z. B.:
- Blogartikel-Kategorie
- Blogartikel-Autor
- AdBlocker installiert Ja oder Nein?
- Website Content-Gruppen
Custom Events
Custom Events werden ebenfalls den Custom Profil-Attributen hinzugefügt. Mit Custom Events kann so ziemlich jede Aktion, die auf ihrer Website durchgeführt wird, getrackt werden. z. B.:
- Klicks
- Pageviews
- Formularübermittlungen
- Page Scrolls
Ziele
Jedes im Analytics-Modul getrackte Ziel wird automatisch im Profil als Datentyp ‘Event’ gespeichert.
Für jedes einzelne Ziel speichert Piwik PRO:
- Den Zeitstempel der aktuellen Ziel-Conversion
- Die Gesamtzahl aller Conversions
E-Commerce
Ähnlich wie bei den Zielen speichern getrackte E-Commerce-Conversions ebenfalls automatisch einige Daten im Profil:
- Gesamtzahl der E-Commerce-Conversions
- Gesamteinnahmen aus allen E-Commerce-Conversions
- Einnahmen aus der letzten E-Commerce-Conversion
- Zeitstempel der letzten E-Commerce-Conversion
2. Webformulare
Webformular-Daten können Herausforderungen in Bezug auf Datenschutz darstellen, da mitunter sensible Daten übermittelt werden. Um Datenschutzverstöße zu vermeiden, werden bei Piwik PRO:
- Daten erst dann in der CDP gespeichert, wenn das Formular übermittelt wurde
- Keine Passwörter gespeichert
- Keine Kreditkarten-Informationen gespeichert*
* Wir geben unser Bestes, damit unsere Software Daten von Kreditkartennummern ‘ignoriert’. In seltenen Fällen, wenn es sich bei dem Formular um eine benutzerdefinierte Konfiguration handelt, können unsere Muster falsch sein. In diesem Szenario können Kreditkartendaten erfasst werden. Deshalb empfehlen wir Ihnen immer, die Formularfelder, die sensible Daten enthalten (z.B. bei Zahlungen), eigenständig zu verwalten, um sicherzustellen, dass Sie nichts speichern, was Sie nicht speichern sollten.
Formulardaten werden auf zwei Arten gespeichert:
1. Daten aus Formularen werden als Custom Attribute im User Profil gespeichert. Der Attributname wird vom Formularfeld übernommen.
Wenn das Formular beispielsweise Felder mit Namen hat, die in HTML-Attributen definiert sind, wie z.B.: name, gender, email_address, werden diese im Kundenprofil unter gleichnamigen Attributen gespeichert.
2. Außerdem testet die Customer Data Platform Formularwerte, um die zu finden, die eine E-Mail-Adresse enthalten. Im Fall einer Übereinstimmung, unabhängig vom Namen des Eingabefeldes, wird die E-Mail-Adresse als eine der Profil-IDs unter dem E-Mail-Attribut gespeichert.
Das bedeutet, dass E-Mail-Adressen als zwei verschiedene Attribute gespeichert werden können:
- E-Mail: spezielles Attribut, das von der Customer Data Platform als eine der Profil-IDs gepflegt wird.
- Email_address: Attribut, das direkt aus dem abgeschickten Formular gespeichert wird.
- Wenn das Attribut bereits in dem User Profil existiert, wird der Wert durch den neuen Wert ersetzt, der zur CDP gesendet wird.
3. CSV-Import
Zusätzlich zu den Daten aus Analytics und Formularen können Sie Daten von Third Party-Plattformen importieren. Um beispielsweise User-Profile anzureichern, können Sie die von Ihrem CRM gesammelten Informationen nutzen.
4. Mobile Apps
Piwik PRO verfügt über eine SDK-Library für Android und iOS. Es macht die Integration Ihrer App mit Piwik PRO Analytics komfortabel und dient als Ersatz für Webscript-Tags in mobilen Geräten.
Mit dem SDK tracken Sie:
- Custom Profil-Attribute
- Ziele
- E-Commerce-Events
- Custom Variablen und Dimensionen
Das Abrufen dieser Art von Informationen funktioniert auf die gleiche Weise wie die oben beschriebene Integration von Web Analytics.
Wenn Sie Custom Attribute über das SDK tracken, werden die folgenden Felder gespeichert:
- Geräte-ID – im Fall von iOS nur, wenn der App Store diese Art von Tracking im Review-Prozess genehmigt.
- Besucher-ID – wird automatisch vom SDK generiert, bleibt unverändert, es sei denn, der Benutzer installiert die App erneut.
- Benutzer-ID – falls angegeben
- E-Mail – falls vorhanden
- jedes Schlüssel-Wert-Paar, das an die CDP gesendet wird, das als Profil-Attribut gespeichert ist, und dessen Wert
5. API
Es kann auch via API mit der CDP kommuniziert werden. Durch die Verwendung der Public-API ist es möglich:
- eine Liste der Zielgruppen abrufen, zu denen das Profil gehört
- zu prüfen, ob ein bestimmtes Profil zu einer bestimmten Zielgruppe gehört
- öffentliche Attribute für ein bestimmtes Profil abzurufen – öffentliche Attribute werden im Web-User Interface konfiguriert
- Custom Attribute für ein bestimmtes Profil zu tracken
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Piwik PRO Use Cases
Jetzt wissen Sie, welche Daten Sie in Ihre CDP laden können. Schauen wir jetzt, wie Sie diese Daten in Ihrer täglichen Arbeit einsetzen können. In unseren exemplarischen Use Cases zeigen wir Ihnen, wie Sie durch das Zusammenführen verschiedener Informationen einen einzigen Datensatz generieren können.
Use Case 1: Daten aus Custom Dimensionen erhalten
Dies ist ein realistisches Beispiel, das wir selbst auf der Piwik PRO-Website implementiert haben. Wir wollten Informationen über die Beliebtheit von Kategorien in unserem Blog erhalten, um zu wissen, welche Themen die meiste Aufmerksamkeit erhalten. Um noch genauere Ergebnisse zu generieren, haben wir beschlossen, nur Einträge zu bestimmten Blog-Posts zu berücksichtigen und nicht die Hauptseite des Blogs.
Um diese Informationen zu sammeln, haben wir eine benutzerdefinierte Dimension mit der ID 8 erstellt:
Anschließend haben wir eine benutzerdefinierte Variable im Tag Manager erzeugt, die auf dem CSS-Selector basiert, der sich auf Kategorie-Informationen auf unserer Website bezieht:
Wir verwenden für unseren Fall die Kategorie-Klasse des Elements auf der einzelnen Blog-Seite, das den Kategorie-Namen enthält, sodass wir den Wert des Elements auslesen können.
Danach setzen wir den Wert dieser Variable als Wert für unsere Custom Dimension mit der ID 8 ein:
Wir aktivieren diese Verknüpfung nur für Blog-Posts, nicht für die Blog-Übersichtsseite.
Ergebnisse:
Mit den Daten aus dieser benutzerdefinierten Dimension erzielen wir im Analytics Reporting folgende Ergebnisse in Bezug auf die Performance jeder unserer Blog-Kategorien:
Wir nutzen auch eine Bedingung für die Liste in der CDP:
Diese verwendete Dimension taucht ebenfalls im Single Customer View auf:
So sehen wir, welche Blogartikel aus welchen Kategorien das größte Interesse bei den einzelnen Usern oder Kunden hervorrufen. Diese Informationen sind hilfreich, wenn wir beispielsweise einen maßgeschneiderten Newsletter an den User schicken oder seinen Interessen entsprechend passenden Content auf unserer Website ausspielen.
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Use Case 2: Mit Daten aus der CDP arbeiten
Die Möglichkeiten einer CDP beschränken sich nicht nur auf das Speichern und Reporten von Daten. Hier sind einige weitere Anwendungsmöglichkeiten:
Zielgruppen erstellen
Nehmen wir an, Sie erstellen eine Zielgruppe mit Hilfe von Segmenten, die auf den Kategorien von Daten aus verschiedenen Quellen basieren, wie:
- Industrie: erhalten durch Datenanreicherung unter Verwendung einer CSV-Datei
- Herkunftsland: mit dem Analytics-Modul gesammelt
- Produktwert: Ergebnisse aus Formular-Übermittlungen
Legen Sie folgende Bedingungen fest, um entsprechende Werte zu erhalten:
Sie können die erzeugte Zielgruppe nun in Ihren Marketing-Kampagnen verwenden. Ideen, um ihr volles Potenzial auszuschöpfen, könnten sein:
- Exportieren Sie die Daten via CSV-Datei in eine andere Plattform wie z. B. in Ihre Software für E-Mail-Marketing, um einen maßgeschneiderten Newsletter zu versenden
- Nutzen Sie die Zielgruppe als Trigger im Tag Manager oder im On-site Retargeting
Schauen wir uns diese beiden Szenarien etwas genauer an:
Verwendung von zusammengestellten Daten im Tag Manager
Durch Trigger können Sie das Auslösen bestimmter Tags so steuern, dass diese nur für festgelegte Zielgruppen ausgelöst werden:
Um die entsprechende Zielgruppen noch genauer auszumachen, kombinieren Sie die Bedingungen einfach mit anderen Bedingungen wie:
- Page Views einer bestimmten Seite oder Gruppe von Seiten
- Klicks auf bestimmte Bereiche der Seite (Links, Buttons)
Durch solche oder ähnliche Einstellungen stellen Sie sicher, dass Trigger nur für diejenigen User auslösen, die wirklich erreicht werden sollen.
Beispiel: Ein Widget für den Chat-Support soll nur Usern angezeigt werden, deren Browser auf Englisch eingestellt ist und die in einer bestimmten Industrie arbeiten.
Verwendung von zusammengestellten Daten für On-site Retargeting
Sie können in Piwik PRO die gleichen Trigger verwenden, um benutzerdefinierten Content zu aktivieren, der sich an eine definierte Zielgruppe richtet.
Beispiel: Zeigen Sie Usern einer bestimmten Industrie ein Pop-up zu einem Live-Webinar, wenn die User an einem Standort sind, dessen Zeitzone eine entsprechende Teilnahme ermöglicht.
Weitere nützliche Use Cases einer CDP finden Sie in unserem Blogartikel:
Use Case 3: Externe Daten in die CDP von Piwik PRO laden
Im dritten Use Case zeigen wir Ihnen einige sinnvolle Tipps, wie Sie Daten in Ihrer Customer Data Plattform speichern.
Nehmen wir an, Ihr Unternehmen sammelt Daten über Online-Reservierungen via Web-Formular. Speichern Sie diese Daten – wie bereits besprochen – als Custom Attribute in einem Single Customer View (SVC):
Um vorhandene Daten mit aufgezeichneten Daten einer anderen Software zusammenzuführen, nutzen Sie einen gemeinsamen Identifier wie z. B. die E-Mail-Adresse. So reichern Sie den SCV beliebig mit Daten aus anderen Quellen an.
Sie haben außerdem noch weitere Optionen, um den Single Customer View zu ergänzen:
CSV-Import:
Dieser Prozess funktioniert manuell und muss wiederholt werden, ist aber sehr leicht umzusetzen. Erstellen Sie eine CSV-Datei, die neben dem Identifier (hier: E-Mail-Adresse) alle weiteren gewünschten Daten enthält, die in die Piwik PRO CDP aufgenommen werden sollen.
Hier ein Beispiel:
Durch den Import werden die Attribute der Liste den mit dem Identifier übereinstimmenden Datensätzen hinzugefügt. Hierbei werden ältere Daten mit den neueren Informationen überschrieben.
Java Script API
Die Konfiguration für die Übertragung via API erfordert Kenntnisse in der Programmierung. Einmal eingerichtet ist der Transfer-Prozess jedoch vollständig automatisiert.
Übertragen Sie Daten direkt aus dem entsprechenden System in die CDP, indem Sie ppms.am.api("updateAttributes", attributes, options);
verwenden. Die genaue Konfiguration hängt von der verwendeten Software ab. Details entnehmen Sie bitte developers.piwik.pro.
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Konzentrieren Sie sich voll und ganz auf Ihr Business – wir füttern Sie mit den notwendigen Analytics-Daten und sorgen dafür, dass sich Ihre Server nicht verschlucken.
Fazit
Wir hoffen, dass Sie nun einen guten Einblick in die verschiedenen Möglichkeiten der CDP-Nutzung erhalten haben. Unser Fokus lag dabei darauf, Ihnen das Hochladen von Daten aus CSV-Dateien zu erleichtern.
Lassen Sie jedoch bei allen Aktionen, die Sie mit einer CDP umsetzen, den Datenschutz Ihrer integrierten Daten nicht außer Acht. Stellen Sie zu jeder Zeit sicher, dass Ihre Nutzung mit internen und externen Regeln der Datenverarbeitung übereinstimmt.