Gerade im digitalen Umfeld ist es wichtig, dass die User und ihre Bedürfnisse im Vordergrund stehen. Um hierzu wertvolle und vor allem datenbasierte Erkenntnisse zu erhalten, sollten Sie sich bei der Analyse Ihrer Website, neben Seitenaufrufen, Scrolltiefen Bounce und Exit Rate und weiteren “Standardanalysen” vor allem auf das Userverhalten konzentrieren. Wie interagiert der User mit Ihrer Website? Welche Inhalte werden geklickt? Sind die Inhalte richtig platziert und werden gesehen? Ist die Website userfreundlich gestaltet? Diese Fragen lassen sich mit dem herkömmlichen Web-Tracking nicht beantworten, hier setzt das Event-Tracking an. Insbesondere für Website-Bereiche, in denen User Engagement hervorgerufen werden soll, ist es sinnvoll. Alle Elemente, die einen Call-to-Action-Charakter haben, können auf diese Weise skaliert werden.
Was ist Event-Tracking?
Das Event Tracking ist ein nützliches Instrument in der Webanalyse, da Sie damit messen können, mit welchen Elementen und Inhalten die Besucher auf Ihrer Website interagieren. Dadurch erhalten Sie wichtige Insights für das Conversion-Tracking sowie zu Optimierungspotentialen von Content und Design.
Definition laut RYTE: Event Tracking bezeichnet die Registrierung, Dokumentation und Darstellung von Ereignissen [Events] als spezielle Formen der User Interaktion. Ereignisse sind definiert als Interaktionen mit bestimmten Elementen einer Website wie Menüs, Buttons, Downloads, Suchfelder, Videos oder externe Links.
Gemeint ist also die Methode, mit der Events auf einer Website analysiert werden können. Ein Event bezeichnet eine konkrete User-Handlung jenseits des simplen Seitenaufrufs, wie zum Beispiel ein Download, ein Klick auf ein Pop-up oder Interaktionen mit Flash-Elementen. Diese Daten zum Userverhalten können dann zusammen mit den allgemeinen User-Daten für die Anreicherung einzelner User-Profile genutzt werden.
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Event-Tracking in der Praxis
Nehmen wir an, ein neuer Versandservice mit einem innovativen Versandsystem und Bestellvorgang platziert ein Video-Tutorial auf seiner Landingpage. Um den Conversion-Funnel zu analysieren, soll untersucht werden, ob ein User, vor dem Anlegen eines Accounts dieses Video anklickt und wie sich das auf sein weiteres Verhalten auswirkt. Ist dies als Event im Analytics-System definiert, können die Daten zur Nutzung bzw. Interaktion der User erhoben werden.
Custom Events
Neben bereits verfügbaren oder festgelegten Events lassen sich mit einem Tag Manager auch eigene Events definieren, die sogenannten Custom Events. Diese können Sie komplett an Ihre Anforderungen anpassen und beispielsweise für spezielle Widgets wie Preisabfragen o.ä. verwendet. Durch Ihre Custom Events erhalten Sie einen Einblick in die Interaktionen Ihrer User mit Website-Elemente, die Zusatzfunktionen bieten, aber kein integrierter Bestandteil der HTML-Datei sind. Für ein vollständiges Bild des Userverhaltens, gerade in Bezug auf die unternehmens- oder branchenspezifischen Elemente auf Ihrer Website, sind Custom Events enorm wichtig.
Wie Sie das Event-Tracking mit dem Piwik PRO Tag Manager, ohne den Support der IT-Abteilung einrichten erfahren Sie in unserem Blogartikel: “Event-Tracking mit dem Piwik PRO Tag Manager”
Einsatzmöglichkeiten von Event-Tracking
Das Event-Tracking können Sie vielseitig auf Ihrer Website einsetzen, um nützliche Erkenntnisse zum Verhalten Ihrer User zu erhalten. Daraus abgeleitet, können Sie dann datenbasierte Entscheidungen zu Optimierungen, z. B. hinsichtlich Marketing- und Design-Maßnahmen, treffen. Diese Handlungsableitungen werden direkt auf eine positive User Experience einzahlen. Im Folgenden beschreiben wir einige der potentiellen Einsatzmöglichkeiten von Event-Tracking.
Funnel-Analysen
Eine einfache Funnel-Analyse umfasst in der Regel nur die Klickraten auf die nacheinander folgenden Seiten innerhalb des Funnels. Das Event-Tracking hingegen ermöglicht es auch alternative Routen und Klickpfade der User zu erfassen. So können beispielsweise auch verschiedenen Versionen eines Angebots in einem A/B-Test gegeneinander geprüft werden. Es bietet sich die Möglichkeit, die Auswirkung verschiedener Events auf die Key Performance Indicators (KPIs) zu analysieren.
Interaktion mit der Seitennavigation
Event-Tracking eignet sich sehr gut, um herauszufinden, wie die Navigation Ihrer Website genutzt wird und ob sie von Ihren Usern auch verstanden wird. Dies ist besonders wichtig um zu erfahren, über welche Navigationspunkte Ihre User zu den gewünschten Ziel-Seiten gelangen. Mit diesem Wissen können Sie Optimierungen vornehmen und Pfade noch weiter für Ihre User vereinfachen oder generell userfreundlicher gestalten.
Slideshows auf der Startseite
Slider werden häufig auf der Startseite eingesetzt, obwohl Punkte wie lange Ladezeiten und das Verdecken wichtiger Inhalte dagegen sprechen. Ob Ihre Slides sinnvoll sind und auch von Ihren Usern gesehen werden oder ob sie unterdurchschnittlich performen, lässt sich ebenfalls über das Event-Tracking prüfen. So erhalten Sie eine konkrete Aussage für oder gegen die Einbindung einer Slideshow auf Ihrer Startseite.
Klicks auf CTAs
Besonders interessant zu erfahren ist, welche Call-to-Action-Elemente (CTAs) Ihre User tatsächlich anklicken. So können Sie schnell identifizieren, ob diese Elemente sinnvoll platziert und für Ihre User verständlich gestaltet sind. Egal, ob es sich dabei um einen Button, ein Bild oder den Klick auf einen Teaser handelt, mit Event-Tracking erhalten Sie schnell einen Überblick, ob die entsprechenden Elemente gut positioniert und zielführend sind.
Formulare
Auch wenn die Formulare auf Ihrer Website so aufgebaut sind, dass sie nach dem Abschicken zu keiner Bestätigungsseite mit eigenständiger URL führen, lohnt sich der Einsatz von Event-Tracking. So können Sie nämlich ganz einfach einen Überblick zur Anzahl verschickter Formulare erhalten.
Downloads von PDFs oder Grafiken
Um zu erfahren, wie häufig ein PDF oder eine Infografik aufgerufen wurde, die Sie zur Ansicht oder zum Download bereitstellen, können Sie Event-Tracking ebenfalls nutzen. Denn auch wenn das PDF oder die Grafik auf Ihrem Server liegt kann ein Aufruf nicht ohne Event Tracking gemessen werden. Hierfür muss ein Analytics Code auf der PDF Datei hinterlegt werden.
Externe Links
Falls Sie, beispielsweise wegen eine Kooperation, auf eine andere Website verweisen oder einfach nur wissen wollen über welche Links Ihre User Ihre Website wieder verlassen, kann auch dies mit Event-Tracking gemessen werden.
Fazit
Das Event-Tracking erfasst Interaktionen, die durch das herkömmliche Web-Tracking nicht festgehalten werden. Durch dessen Einsatz haben Sie die Möglichkeit viel detailliertere Aussagen zum Verhalten Ihrer User zu treffen und können Optimierungen gezielter und datenbasiert angehen. Sie erfahren, welche Wege Ihre User nehmen und ob diese auch mit den von Ihnen gewünschten Klickpfaden, beispielsweise innerhalb des Conversion-Funnels übereinstimmen. Bei den vielseitigen Einsatzmöglichkeiten von Event-Tracking liegt der Fokus fast ausschließlich auf der userfreundlichen Gestaltung Ihrer Website.
Durch die Daten zu User-Interaktionen können Sie das Design der Website auf die Bedürfnisse Ihrer User ausrichten. Die Events dienen dann der kontinuierlichen Optimierung der Website und den darin enthaltenen Elementen. Denn mit dem Event-Tracking lassen sich schnell Veränderungen im Userverhalten festmachen. Dies kann sich auf ganz banale Aspekte wie die Position eines “Kaufen”-Buttons und auf die psychologisch und kognitiv wirksame Platzierung des Contents beziehen.
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